Warum will mein Baby nicht getragen werden?
Du hast das Gefühl Dein Baby möchte nicht getragen werden? Dabei ist der Alltag mit Baby anstrengend. Der Gedanke, das Baby zu tragen und dabei die Hände frei zu haben, lässt Dich nicht los? Wir geben Dir Tipps, wie es gelingen kann. Gleich vorneweg: Manche Dinge brauchen Zeit und es lohnt, nicht beim ersten Mal aufzugeben.
Alle unsere Babys werden getragen
Ohne Tragen wäre es nicht möglich, unsere Kleinsten zu transportieren. Die vielen kurzen Wege, vom Auto in den Kinderwagen oder vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer – wir alle tragen unsere Babys. Nach dem Füttern oder zum Beruhigen schaukeln wir sie und laufen durch den Raum, ganz automatisch, das Baby auf dem Arm.
In unserer menschlichen DNA ist verankert, dass Babys nicht zurückgelassen werden. Wie sonst wären unsere Vorfahren vor Kälte und Gefahren geschützt gewesen? Da ist sie wieder die Binse „Der menschliche Säugling ist ein Tragling“, wie ihn Verhaltensbiologin Dr. Evelin Kirkilionis erklärt.
Doch möchten Babys auch in Tragetuch oder Babytrage getragen werden? Die allermeisten fühlen sich wohl, denn es ist ein rundum bequemer Platz da, wo sich Babys am liebsten aufhalten – in der Nähe ihrer Bezugsperson.
Wie fühlt sich mein Baby in der Babytrage oder im Tragetuch wohl?
Das Tragen in einer Babytrage oder in einem Tragetuch ist für viele Eltern und das Baby eine neue Situation und braucht manchmal etwas Zeit und Übung.
Achte für einen guten und entspannten Start am besten auf folgendes:
- Wähle einen Moment, in dem Dein Baby ausgeschlafen und zufrieden ist - -
- Achte darauf, dass Dein Baby satt ist
- Prüfe, ob die Windel sauber ist
- Tragt bequeme Kleidung
Nehmt Euch genügend Zeit
Gib Dir und Deinem Baby Zeit, in der neuen Situation anzukommen
Zeit ist ein ganz besonders wichtiger Faktor – nicht nur, wenn es ums Tragen geht. Wir leben in einer schnellen Zeit und sind gewohnt, schnell von einer Situation in die nächste zu wechseln. Wir bereiten uns gedanklich vor und wissen, was uns erwartet.
Unsere Babys leben im Hier und Jetzt. Sie können Folgen nicht absehen oder eigenständig entscheiden. Oft nehmen wir sie spontan aus ihrer Situation heraus, ohne dass sie wissen, was als nächstes passieren wird. Das kann sich so ähnlich anfühlen, wie aus dem Schlaf geweckt zu werden und gleich los zu müssen. Da ist es doch verständlich, wenn ein Baby unruhig wird und anfängt zu weinen.
Was tun wenn mein Kind beim Anlegen der Babytrage weint?
Wenn alle Rahmenbedingungen stimmen, dann nehmt Euch die Zeit zum Ankommen. Kinder brauchen dafür oft etwa zwei Minuten.
Dies kann ganz schön lang sein, aber wir dürfen als Eltern lernen, diese Zeit auszuhalten, dabei ruhig zu bleiben und sie am Ende genießen. Wir können beim Einbinden innehalten, unser Kind sanft wiegen, herumlaufen oder singen. Wenn wir entspannt bleiben, merken unsere Kinder, dass alles in Ordnung ist.
Babys lernen durch spiegeln und sind sensibel, sie spüren unsere Anspannung, wenn wir hektisch werden und die ohnehin neue Situation immer wieder ändern. Das verunsichert ein Baby.
Tipps für den Start in die Tragezeit
Wenn Du einiges versucht hast und trotzdem nicht zurechtkommst, dann hole Dir Hilfe. Es gibt noch andere Gründe wie z.B. Blockaden, die Euch den Start in die Tragezeit schwer machen können. Auch dann findet sich fast immer eine Lösung.
In unseren Video-Tutorials zeigen wir Schritt für Schritt, wie Du Tragetuch oder Babytrage anlegst. Probiere das Tragesystem aus, das Dir am meisten zusagt und nutze unseren Tragehilfenberater. Hast Du eine Frage, dann rufe uns gerne an oder schreibe uns. Unser Team aus Trageberaterinnen steht Dir zur Seite.
Auch eine Trageberatung in Deiner Nähe lohnt sich – hier bekommst Du die gewünschte Trageweise im Detail erklärt und ihr übt das Anlegen gemeinsam. Du kannst verschiedene Tragesysteme ausprobieren und auch bei besonderen Bedürfnissen die passende Trageweise finden.
Wenn es dennoch nicht funktioniert und Du das Gefühl hast, dass Dein Baby große Probleme oder Schmerzen beim Tragen hat, empfehlen wir dies unbedingt ärztlich abklären zu lassen.
Mit ein bisschen Geduld, Übung und Unterstützung findet Ihr sicher das Passende. Manchmal ist es auch hilfreich, eine Pause zu machen und es nach 14 Tagen noch einmal zu versuchen.
Wir wünschen Euch eine schöne Tragezeit und laden Dich abschließend ein, Teil unserer Tragecommunity zu werden, in der Anfänger und Fortgeschrittene Austausch und Unterstützung finden!
Dieser Blogbeitrag ist von Christina Riffi