Sport mit Baby? – Fit nach der Geburt Teil 2
Eins gleich vorweg – Sport und Dein Baby ist dabei? Das geht, aber es gibt auch einiges zu beachten, damit es wirklich ein gemeinsames tolles Erlebnis wird.
Schwangerschaft und Geburt sind für Deinen Körper eine ganz besondere Belastung, Bänder und Sehnen dehnen sich, die Bauchmuskulatur hat sich geweitet und auch Dein Beckenboden ist nicht mehr so wie vor der Geburt.
Die gute Nachricht, das kann alles wieder in Form kommen, mit Spaß und Bewegung – nur auf das „Wie“ kommt es an
Rückbildung oder Mutter-Kind-Sport?
Am besten beides. Rückbildung ist kein Sport, sondern es sind gezielte Übungen für Deinen Beckenboden, Rücken und Bauchmuskulatur um die besonders beanspruchte Muskulatur zu kräftigen und zu straffen, durch gezielte Anspannung, Atemtechniken etc. – hier fängst Du nach ca. 6 Wochen an, nach Kaiserschnitt später.
Hier ist in der Regel Dein Baby nicht dabei, denn Du sollst die Techniken für Dich lernen und komplett konzentriert dabeibleiben.
Tipp: wenn Dein Partner oder eine andere liebe Betreuungsperson zuhause mit dem Baby ist, ist Tragen im Didymos einfach perfekt. Stillst Du, kannst Du Milch vorher abpumpen. Füttere Dein Baby unmittelbar bevor Du das Haus verlässt, oft schläft es dann bei Papa, Freundin, Großeltern geborgen und warm in der DidyTrage bis Du wiederkommst.
Rückbildungskurs vorbei und nun?
Die Rückbildung gibt die Grundlage, aber Du möchtest noch weiter etwas für Dich tun? Dann ist ein Mutter-Kind-Kurs, ein Workout gemeinsam mit Deinem Baby einfach perfekt.
Du kannst diesen Kurs parallel zur Rückbildung starten oder im Anschluss, also ca.6-8 Wochen nach Geburt (oder nach 10-12 Wochen nach Sectio) und hier ist Dein Baby immer dabei.
In diesen Kursen geht es um Festigung der Fähigkeiten aus dem Rückbildungskurs, also die gezielte Ansteuerung spezieller Muskelgruppen sowie Koordination und Ausdauer.
Gleichzeitig lernst Du auch andere Mütter kennen und kannst Dich auch in entspannter Atmosphäre über den Alltag mit Deinem Baby austauschen
Fit mit Baby in Tragetuch oder Babytrage – welcher Kurs passt für mich?
Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, da gibt es wirklich viel auf dem Markt. Indoor, Outdoor oder beides kombiniert
Grundsätzlich:
Intervalltrainings, hier wird Cardio-Workout mit Kraftelementen wie z.B. Squats verbunden und so ein gutes Komplettworkout garantiert – hierzu zählen z.B. Kangatraining oder Mamaworkout oder Kurse, die mehr auf tänzerische Elemente setzen wie z.B. Mawiba.
Entscheide, was Du gerne hast, in der Regel gibt es auch in diesen Kursen die Möglichkeit zu schnuppern (es gibt noch mehr Anbieter, schau in Deiner Region nach)
Worauf muss ich bei einem solchen Kurs achten?
Die Trainerinnen sind speziell für die Bedürfnisse Deines Körpers nach einer Entbindung ausgebildet. Sie kennen Übungen, speziell für den Beckenboden und Deine Haltemuskulatur und arbeiten gezielt an der Rückbildung. Es gibt weder Sprünge noch Situps oder Crunches, keine geraden Planks, denn das belastet Deine Bauchmuskulatur, Deine noch offene Rectusdiastase und Deinen Beckenboden zu sehr – wichtiger ist es die komplette Core Muskulatur, den Beckenboden zu stärken und an Deiner Haltung zu arbeiten
Eine gute Trainerin kennt sich mit Tragehilfen und Tragetüchern aus, weiß, wobei es beim gesunden Tragen ankommt, welche Tragen geeignet sind und arbeitet mit einer Trageberaterin zusammen, wenn sie nicht selbst Trageberaterin ist.
Und nicht zu vergessen: es muss einfach Spaß machen. Beim Sport schüttest Du Dopamin aus, das ist unser „Belohnungshormon“ und das macht uns zufrieden und glücklich, wenn wir uns auspowern.
Kann ich nicht auch online trainieren?
Doch, kannst Du und es gibt inzwischen viele Videos. Aber: ich sehe es als Ergänzung, denn Deine korrekte Haltung bei den Übungen kann Deine Trainerin vor Ort viel besser überprüfen und die Übungen auch noch schneller und einfacher auf Deinen individuellen Fitness-Stand anpassen (und ja, das geht auch in Gruppenkursen, bei vielem gibt es die Übungen als Anfänger- oder Fortgeschrittenen-Variante und so siehst Du auch schnell Fortschritte.
Last but not least – was macht das Baby?
Das Baby sollte die überwiegende Zeit des Trainings bei Dir eng an Deinen Körper gebunden sein. Die Bewegung macht es zufrieden und es schläft schnell ein während Du Fitness machst und das mit steigendem Gewicht – auch das ist ein wirklich gutes Training für Dich. Größere Kinder genießen die Zeit auf Deinem Rücken und oft genug erlebe ich in den Kursen, dass sie mit den Armen und Beinen mittrainieren und einfach Spaß an der Bewegung der Mamas, der Bewegung und den anderen Babys haben.
Probier es einfach aus – Du wirst sehen, es macht riesigen Spaß und stärkt Dich rundum.
Den ersten Teil kannst Du hier lesen.
Dieser Blogbeitrag ist von Anna, sie ist neben Trageberaterin, auch Kangatrainerin und Faszien- sowie Beckenbodentrainerin