Baby nach vorne tragen oder Blickrichtung zum Herzen?
Kann ich mein Baby mit Blick nach vorne in der DIDYMOS Babytrage tragen, damit es mehr sieht? Diesen Wunsch hören wir oft, denn häufig sehen wir diese Trageweise in den Medien und es sieht nach Freude aus. Doch die Fronttrageweise, auch Facing Forward genannt wird immer wieder in Frage gestellt.
Aus guten Gründen haben wir alle unsere Tragehilfen so konzipiert, dass Du Dein Baby vor dem Bauch, auf dem Rücken und auf der Hüfte tragen kannst. Dabei ist das Kind immer dem Tragenden zugewandt. Ganz bewusst haben wir uns dazu entschieden, wir erklären warum und wie der Blick in die Welt dennoch möglich ist.
Ergonomisches Tragen für Rücken und Hüfte
Für sicheres und gesundes Tragen sollte Dein Baby bequem und in Anhock-Spreiz-Haltung sitzen, bei kleinen Babies ist außerdem ein gerundeter Rücken wichtig. Diese Kombination in Fronttrageweise komplett zu erreichen ist kaum möglich. Sitzt Dein Baby für einen kurzen Zeitraum in dieser Position geht es nicht kaputt, für längere Tragezeiten ist eine optimale ergonomische Haltung jedoch nur Vorteilhaft und bequemer.
Tragekomfort für Kind und Tragende
Für das Kind und auch die tragende Person soll das Tragen nicht nur gesund, sondern auch bequem sein. Trägst Du das Kind Dir zugewandt schmiegt es sich an Deinen Körper an. Bei größeren Kindern kann man gut beobachten, dass sie auf dem Arm gerne mal die Beine um den Tragenden schlingen.
Dies macht auch das Tragen bequem, denn der Schwerpunkt liegt auf Deinem Körper und wird nicht verschoben. Hängen die Beine des Kindes nach Außen und bewegt es sie gerne mal verschiebt er sich – was unbequem ist und du musst mit dem Gleichgewicht aufpassen.
Auch Dein Rücken und Dein Beckenboden danken es, wenn Du nicht in Fronttrageweise trägst – am schonendsten ist es auf dem Rücken zu tragen, vor allem bei größeren Traglingen.
Sich den Reizen von außen entziehen
Zur Fronttrageweise schreibt die Verhaltensbiologin Dr. Evelin Kirkilionis in einem Kommentar:
„Hinzu kommt, dass ein Baby bei dieser Orientierung mit allen Informationen aus der Umwelt konfrontiert wird. Was wichtig und unwichtig ist, müssen Kleine erst lernen, auch wie man diese sozusagen ausblenden kann. Zunächst stürmen aber alle Reize auf das Kind ein, denen es in dieser Orientierung weg vom Körper ausgeliefert ist. Sicherlich, Babys werden so getragen unwahrscheinlich angeregt und sind ausgesprochen munter. Es scheint ihnen zu gefallen, so viel sehen zu können. Doch die Aufnahme der Informationsflut kann einmal aufgrund dieser starken Reizkomponente, denen sich kleine Babys nicht aus eigener Kraft entziehen können, nicht zum passenden Zeitpunkt beendet werden.
Einmal ist ein eigenständiges Abwenden, auch wenn ein Kind dies könnte, prinzipiell nicht möglich, da dies die Trageweise nicht zulässt. Zum anderen, weil ein starkes Reizangebot Babys gefangen hält, auch wenn es zu viel ist. Ein Abwenden von starken Reizen ist bei Babys möglich, wenn sie ermüden, das Köpfchen zur Seite sackt, die Körperspannung nachlässt, dann geraten die Reizkomponenten aus dem Gesichtsfeld und die Faszination ist unterbrochen. All dies ist bei der vom Körper weg orientierten Trageweise nicht möglich.“
Facing Forward - kein Ersatz für andere Tragepositionen
Daher ist die Fronttrageweise, wenn vorgesehen, kein Ersatz für andere Positionen. Denn sie ist für Babies ab 6 Monaten und nur für einen kurzen Zeitraum von maximal 10-20 Minuten in einer ruhigen Umgebung gedacht. Ganz wichtig ist auch, dass die Position nicht zum Schlafen geeignet ist, da die nötige Stützung für das Kind fehlt.
Gemeinsam die Welt entdecken – mit Blick zum Herzen
Unsere Babies werden in ihren ersten Monaten neugieriger und lernen in rasantem Tempo viele Dinge. Um dem Bedürfnis „mehr sehen können“ nachzukommen sind auch andere Optionen möglich, als die Fronttrageweise. Seitlich oder auf dem Rücken getragen hat das Kind einen wunderbaren Rundumblick - gemütlich, komfortabel und sicher steht so der gemeinsamen Entdeckung der Welt steht nichts im Wege.
Ist Dir Dein Baby beim Tragen zugewandt wie in den DIDYMOS Babytragen – ob Du vor dem Bauch, auf dem Rücken oder auf der Hüfte - gibt es nahezu keine Grenzen, was die Tragedauer oder die Umgebung angeht. Ist Dein Baby müde kann es den Kopf anlehnen und sicher gestützt ein Nickerchen machen.
Du bist noch auf der Suche nach der richtigen Babytrage und der richtigen Trageweise? Kontaktiere uns, egal an welchem Zeitpunkt Eurer Tragezeit ihr Euch befindet. Wir freuen uns auf Dich!
Dieser Blog ist von Christina Riffi